Gerrit Claassen ist der erste uns bekannte Pächter der Domäne Uplewarder Grashaus, die bis 1963 Eigentum des Staates war und immer wieder neu für 6 oder 12 Jahre gepachtet werden musste. Der schwere Boden ist hart zu bearbeiten. In den Anfängen wuchs nicht einmal der Weizen erfolgreich. Die Entwässerung war schlecht und ein Teil der Felder wurde gelegentlich von Salzwasser überspült, was das Land dann für Jahre für die Einsaat unbrauchbar machte.
Peter Gerjets ist der nächste Pächter des Uplewarder Grashauses. Er stirbt recht jung und hinterläßt seinem Sohn Peter der gerade 18 Jahre alt ist, den Hof.
Peter Gerjets gelingt es mit Mutter und Schwester den Hof 9 Jahre zu halten. Dann werden sie bei der Neupacht überboten.
Dirk Jakobs ist eigentlich Schmied und den Anforderungen nicht gewachsen. Er kann über Jahre die Pacht nicht bezahlen, was dazu führte, dass der Hof neu ausgeschrieben wird. Das Land und die Gebäude sind verkommen.
Philipp Philipps Herlyn und Frau Geeske, geb. Ubben Frau Geeske stirbt 1789 nachdem sie 3 Kinder geboren hatt.
Philipp Philipps Herlyn und (ab 1794) Frau Frauke geb. Meints - Philipp gelingt es den Hof wieder in Schuss zu bringen. 1803 wird die jetzige Scheune
gebaut - die Jahreszahl steht noch oben am Innengiebel. Die Pacht ist jedoch sehr hoch und er hat viel Schriftverkehr mit der Rentei in Pewsum, sowie der Domänenkammer in Aurich. Dabei geht es um
Stundung der Pacht wegen schlechten Ernten und Überflutungen. Er wendet sich auch direkt an den König Friedrich den Großen, als er seine Vorstellungen in Pewsum und Aurich nicht durchsetzen kann.
Philipp Herlyn ist aber auch ein schlechter Zahler, obgleich er das Geld hatt, wie sich nach seinem Tod herausstellt.
Neben der Acker-Bewirtschaftung von 2/3 des Landes hatte er 16 Milchkühe, 10 Stück Jungvieh, 9 Pferde und 2 Füllen im Stall. Er hatt einen großen Garten angelegt und 100 Obst- sowie 300 Nutzbäume
angepflanzt. Einen bisher nur 8 Ruthen langen Graben am Hause verlängert er um 13 Ruthen. Mit der herausgegrabenen Erde verbessert er den Garten und das umliegende Land. Er stirbt nach einem Fall vom
Heuboden 1814, so dass seine Frau den Hof weiterführen muss. Aus der Ehe gehen 8 Kinder hervor.
Frauke Herlyn führt den Hof mit Hilfe Ihrer Kinder in den nächsten 6 Jahren. Fünf ihrer 8 Kinder sterben früh. 1820 übernimmt der dritte Sohn der ersten Frau von Philipp Philipps Herlyn den Hof.
Johannes Philipp Herlyn und Frau Ettje Jakobs geb. Heeren
Johannes kann den Hof über 26 Jahre erfolgreich bewirtschaften. Neben seiner Frau stehen ihm 3 Kinder zur Seite. Er plant noch den Neubau des Vorderhauses, stirbt jedoch 3 Jahre vor der
Fertigstellung.
Jakob Johannes Herlyn und Frau Grietje, geb. Jansen gelingt es, den Hof über 45 Jahre immer wieder neu zu pachten. Ihnen werden 11 Kinder geschenkt, von denen 2 früh sterben, 6 in die Landwirtschaft gehen, 2 werden Ärzte und einer Pastor.
Grietje Herlyn bewirtschaftete den Hof mit ihren Kindern über 3 Jahre, bis die neue Pacht an Foelkeus Herlyn übergeht.
Foelkeus Janssen Herlyn und Frau Meemke Fokken geb. Mentjes
Foelkeus ist von 1903 bis 1916 im Gemeinderat und von 1916-1919 Bürgermeister von Upleward. 1930 brennt wegen Funkenflug vom nebenstehenden Kochhaus der Scheunenbereich nieder. Das Gebäude, von dem
nur noch die Grundmauern stehen, wird nach neuesten Stand wieder aufgebaut. Er bewirtschaftet zu diesem Zeitpunkt 70 ha. An Vieh gibt es 150 Schweine, 30 Stück Rindvieh und 14 Pferde. Mit 2 Knechten,
2 Mägden und 3 Landarbeitern arbeitet man von morgens 4 Uhr bis abends um 6 Uhr.
Meenhard Foelkeus Herlyn und Frau Gretjen Thoben, geb Ockinga bewirtschafteten den Hof von 1937 bis 1965. Meenhard ist von 1939 bis 1945 im Krieg in Russland. In dieser Zeit führt Gretjen den Hof mit Hilfe von Verwaltern. 1948 baut Meenhard vom Schutt der zerstörten Stadt Emden einen festen Weg zur Verbindungsstraße Upleward-Campen - die heutige Zufahrt. Anfang der fünfziger Jahre beginnt die Industrialisierung mit grossen Mähdreschern und starken Treckern, Ackergerät und einer Melkmaschine. Die damals 12 Pferde werden abgeschafft. Es blieben 40 Stück Rindvieh, ein paar Schweine und Hühner. Von etwa 6 bis 10 Hilfen auf dem Hof blieben nur zwei für Küche und Land. Meenhard ist von 1957-1965 Bürgermeister von Upleward. 1961 kauft Meenhard den Hof von der Landesregierung. Dabei werden die 65 ha von Uplewarder Grashaus geteilt und im vorderen Bereich der Zufahrtstraße ein zweiter Hof gebaut. 1965 muss Meenhard den Hof wegen Herzinfarkt aufgeben, verkaufte alle Tiere und das bewegliche Inventar. Alle vier Söhne wählen andere Berufe.
Menno Roelfs und Frau Magret erwarben den Hof und die Ländereien von Meenhard Herlyn, sie kaufen und pachten zusätzliches Land und haben 40 Stück Rindvieh, mit denen Sie erfolgreich auf Zuchtausstellungen sind. Sie verfügen über moderne Landmaschinen, die die Bearbeitung nahezu ohne Hilfen ermöglicht. Nach Mennos Tod verkauft Magret den Hof mit ein paar ha Land und behält die restlichen Flächen, die sie verpachtet hat.
Uwe Räuber und Frau Ute kauften den Hof 2006 mit 3,5 ha Land von Magret Roelfs. Sie begannen als erstes damit, das vorhandes Wohnhaus zu renovieren und umzubauen. 2008 wurde die komplette Scheune entkernt, saniert und die ersten 3 Ferienwohnungen entstanden. Zwischen 2011 und 2017 kamen die Ferienwohnungen 4 bis 8 hinzu.
Aktuell
Die einzelnen Wohnungen wurden verkauft - Sie werden größtenteils auch weiterhin an Feriengäste vermietet.